Zum Gastspiel des Warschauer Teatr Wielki
Wer das Warschauer "Opernschloß", das Teatr Wielki, und seine große Bühne kennt, kann ermessen, welche Verlockung es für einen Regisseur bedeuten muß, ein Werk wie Puccinis prunkend-monumentales Musikmärchen "Turandot" dort zu inszenieren. Das führende Opernhaus hat als Auftakt seines Gastspiels zum Berlin-Jubiläum dieses phantasievolle schwierige Spätwerk des Komponisten in der Berliner Staatsoper auf die Szene gebracht. Probleme der Umsetzung waren unübersehbar, das schmalere Bühnenportal in Berlin engte den Handlungsraum zwangsläufig ein, und zeitweilig schien auch der Chor, der mitunter seitlich drängend auf die Vorderbühne quoll, Mühe zu haben, hier mit der wünschenswerten Prägnanz und Durchschlagskraft zu singen. Aber Entscheidendes kam unverkürzt wirksam von der Bühne herab: die gewaltige Distanz zwischen dem anfänglich wie eine graue Masse in den grauen Fels geduckten Volk und dem in unerreichbar scheinende Ferne entrückten Kaiserpalast, wo der "Sohn des H